Haftbedingungen

Das New Bilibid Prison ist eines der schlimmsten Gefängnise unserer Zeit, eine Schande für das Land der Philippinen, deren Bürger von sich behaupten, die warmherzigsten, gottesfürchtigsten und ehrenhaftesten Menschen Asiens zu sein.
Es basiert auf einem System aus Korruption, Gier und Inkompetenz die ihres gleichen suchen, Fürsorge, Menschlichkeit oder gar Rehabilitation findet man hier gewiss nicht.

Das Gefängnis dient, wie auch die Untersuchungsgefängnisse (Jail) nur einem Zweck, soviel Geld wie möglich an den Gefangenen zu verdienen, während die Kosten auf dem kleinst möglichen Minimum gehalten werden, ein Prinzip das aus den Konzentrationslagern der NS-Zeit bekannt ist.

Budgetbetrug in Millionenhöhe
Die philippinische Regierung stellt für jeden Häftling eine Summe von 53p pro Tag zur Verfügung, etwas mehr als 1 €uro. Die wäre sogar genug, karg aber genug, um nicht zu hungern. Ein halbes Kilo NFA Reis, eine Tütensuppe, ein Stück Brot und zwei kleine Dosen Fisch könnte man dafür bekommen, zusammen mit drei Liter Trinkwasser.


Reception und Diagnostic Center



Könnte man, wäre da nicht diese endlose Gier. Ausgegebebnen werden 18-19p, der Gegenwert von 200gr Reis, einer Tütensuppe und eine halben Dose Sardinen, 30 Gramm im besten Fall. Pro Häftling werden gut 30p pro Tag von korrupten Beamten in die eigene Tasche gesteckt, bei 30.000 Häftlingen alleine im NBP macht das schon 540.000 €uro im Monat, rund 270.000 Häftlinge sitzen landesweit in Jails und Prisons, rund 5 Millionen Euro unter der Hand.

Die Bedingungen der Haft sind für mittellose Häftlinge so unmenschlich, dass viele schon vor Vollendung der Strafe sterben, meist an Infektionen, Nierenversagen, Schlaganfall oder Tuberkulose. Der Körper ist schon nach wenigen Monaten geschwächt durch Unterernährung und verschmutztes Trinkwasser, nach ein bis zwei Jahren hat das Immunsystem einer harmlosen Infektion nichts mehr entgegenzusetzen.

Unterbringung:
Häftlinge in den Philippinen sind untergebracht in Zellen die meist aus unverputzten Zementwänden bestehen, eine Standardzelle ist 5x5 Meter groß, inklusive Nasszelle mit Toilette.

In den Jails sind in solchen Zellen 30 - 40 Häftlinge untergebracht, im Staatsgefängis in Muntinlupa noch mehr. In dessen Auffanglager RDC sind 80 Häftlinge, die in der Löffelchenstellung auf dem Boden schlafen müssen, pro Zelle untergebracht, in dessen Medium Security Lager sind es 200, wobei hier in die Zellen eine hölzerne Zwischendecke eingezogen wurde.


Medium Security Compound



Das Maximum Security Lager bietet insgesamt 13.000 Quadratmeter für 16.000 Häftlinge, man kann sagen das der durchschnittliche Häftling hier 0,8qm zur Verfügung hat, 90cm x 90cm.. Cirka 3000 Häftlinge campieren zur Zeit im Freien, schlafen in Toiletten oder Küchen, in Karton oder Bretterverschlägen, nur wenige Zentimeter hoch.

Die Verpflegung:
Ein durchschnittlicher Erwachsener braucht am Tag laut WHO rund 2.200 cal um bei Gesundheit zu bleiben, 1.500 cal können als Diät bezeichnet werden 500-800cal am Tag werden als Hungern bezeichnet. Dies sollte man nur für wenige Tage unter aufsicht eines Arztes tun, da die Nieren extrem geschädigt werden können.

In philippinischen Gefängnissen gibt es maximal 300 Calorien am Tag, 2x am Tag einen Becher Reis mit einem daumengroßen Stück Fisch oder Innereien. Das Trinkwasser wird ungefiltert aus dem Boden gepumpt, jeder Häftling erhält einen Eimer am Tag der auch zum Waschen und für die Reinigung reichen muss.


Maximum Security Compound



Kleidung und Hygene:
Hiervon gibt es gar nichts - Häftlinge bekommen jedes Jahr ein oranges T-Shirt und 3-4 Stück Waschpulverseife um es zu reinigen. Körperseife und Zahnpasta gelegentlich, 2-3 Mal im Jahr, Rasierer, Klopapier, Schuhe, Hosen, Unterwäsche gibt es nicht, muss selbst gekauft werden.

Medizinische Versorgung:
Im Maximum Security Compound befindet sich ein Krankenhaus das nicht als solches bezeichnet werden kann. Abbruchreif, verdreckt, keine Ausrüstung und unwesentlich Medikamente. Wer Geld und Beziehungen hat kann einen Transfer in das örtliche Krankenhaus beantragen, wer kein Geld hat stirbt.

Das Krankenhaus ist derartig überfüllt, dass sich zwei Patienten ein Bett teilen müssen, gelegen wird mit dem Kopf an den Füssen des anderen. Blutdruck messen, Infusionen, abgelaufene Medikamente und Drogentests, mehr gibt es nicht, abgesehen von einem Zahnarzt der die Zähne nur zieht...

Katastrophale Selbstverwaltung
Die Gefängnisleitung kümmert sich einen feuchten Kehricht darum, was Häftlinge tun oder lassen, diese können ungestört in den Tag hinein leben.

Die Konsequenzen sind katastrophal. Die meisten Häftlinge sind auf dem Stand eines Zwölfjährigen, Disziplin oder Hygiene sind Fremdwörter. Ein Subwoofer und Discolichter haben einen höheren Stellenwert als ein funktionierendes Klo mit Bürste und Waschbecken, Basketball und Billiard sind wichtiger als ein sauberes Bett. Ist die Videoke kaputt arbeiten 30 Amateurelektriker in Sonderschichten, ist das Klo verstopft benutzt man eben die nächsten 6 Monate einen Plastikeimer, welchen man leert sobald er randvoll ist.


New Bilibid Prison Hospital



Mülltonnen braucht man nicht, Reissäcke in denen Essensreste die ganze Woche faulen türmen sich meterhoch im ganzen Gefängnis, züchten Milliarden von Fliegen und Kakerlaken, tausende von Mäusen und Ratten, groß wie Katzen. Dreck, infernalischer Lärm und bestialischer Gestank machen das Leben für zivilisierte Menschen zur Hölle, verursachen bei den meisten nur Ratlosigkeit und Achselzucken.  “Man kann nichts tun, das ist Filipino Style“, ist die grinsende Antwort der Häftlinge, sollte man fragen warum keiner was tut.

Als Resultat verfaulen manche bei lebendigem Leibe durch Krätze, Läuse, Ringwürmer, Abszesse und Pilze die vermutlich in noch keinem medizinischen Buch erfasst sind...

Liberales Besuchsrecht:
Einziger Vorteil des philippinischen Gefängnises sind die freizügigen Besuchsrechte. Ehefrauen, Verlobte und Familienangehörige können täglich von Mittwoch bis Sonntag von 07:00 Uhr bis 03:00 Uhr innerhalb des Gefängnisses die Häftlinge besuchen, Samstags und Feiertags sogar übernachten.

Diese Privilegien sorgen zum einen für genügend Verpflegung der Häftlinge durch die Familien, zum anderen wurden Revolten damit eliminiert.

Wer Geld hat lebt, wer damit um sich schmeißt, wie ein König
Gier und Korruption machen es möglich, es gibt nahezu alles zu kaufen und mit genug Geld kann man sich ein Zimmer kaufen, selbst ein Haus bauen. Alkohol, Drogen, Handy und Laptop sind ebenso einfach zu bekommen wie Pistolen, Gewehre und Handgranaten.


Es gibt nichts was Wärter Millionären nicht erlauben



40 Videokebars mit Billiard, 5 Tennisclubs mit Flutlicht, Restaurants und Massagehäuser, alles etabliert als Projekte der Rehabilitation, verfügbar jedoch für nur wenige die es sich leisten können.

Die Korruption entgleiste derart, dass reiche Gefangene eigene Golfcarts und Elektro Scooter fuhren, Musikstudios unterhielten und selbst Feuerwerke zu ihren Geburtstagen abgebrannten. Showstarlets gingen neben Prostituierten ein und aus, Cateringservice brachte Essen ala Carte für die Creme de la Creme der Drogenbosse, während reguläre Häftlinge dreckig und hungernd am Boden schliefen.

Klingt fast paradiesisch, ist es aber eben nur für Drogenbarone und ehemalige Politiker. Der Rest ist dem Tode näher als einem rehabilitiertem Leben, täglich sterben Menschen unbeachtet und unbehandelt, nach monatelangem Siechtum in den eigenen Exkrementen liegend, eingewickelt in altem Zeitungspapier, wie der 72 jährige Erwin Fischer im Januar 2014

New Bilibid Prison, eine humanitäre Katastrophe
Christian W. schrieb im Dezember 2015 eine Beschwerde über die katastrophalen Menschenrechtsverletzungen, sendete diese an die philippinischen Zweigstellen der Vereinten Nationen, Amnesty International und der Commission für Menschenrechte.

Amnesty hat bis heute nicht geantwortet, die Vereinten Nationen sagten sie hätten kein Mandat und die Commission on Human Rights schickte ihren besten Mann, Albert Figueras, mit dem es zu einer unglaublichen Konversation kam, die Christian W. nach 20 Minuten empört abbrach.

Sie können die Beschwerde, das Journal zur Folter sowie das Gesprächsprotokoll mit der philippinischen Comission on Human Rights hier oder in der Downloadsektion als PDF herunterladen.

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